Aber vor Stockholm lagen da noch einige Kilometer mit dem Fahrrad und im Nacken immer irgend eine Regen- oder Gewitterfront. Eigentlich wunderbar zum Betrachten, die immer wechselnden Lichtstimmungen, aber dennoch unheimlich bedrohend, wenn man 'schutzlos' mit dem Fahrrad unterwegs ist. Das Gemeine an so einem Gewitter ist dann noch, vielleicht mögen mir gelehrte Physiker da widersprechen aber, versucht man diesem Gewitter davon zu fahren, hat man immer Gegenwind während sich das Gewitter über einem ausbreitet (also gegen den Wind). Nicht logisch, oder?
So oder so, das Flüchten vor einem Gewitter oder einer Regenfront ist sowieso kaum möglich und so hat es uns einige Male in den letzten Tagen erwischt. Trotz den besten Kleidern wurden wir bis ganz nach innen durch und durch nass!
So auch an dem Tag, als wir versuchten, das Zentrum von Stockholm zu erreichen. Erbarmungsloser Regen ging auf uns nieder und dies so zu sagen den ganzen Tag. Nass bis auf die Haut bei kühlen Temperaturen strampelten wir durch unbekannten Stadtteile, die auf unserer Karte nicht zu finden waren, mit der Hoffnung, die Mitte dieser Metropole zu erreichen. Nur mit dem Fahrrad kann man die Ausdehnung einer so grossen Stadt mit seinen Vororten erahnen, wobei Stockholm da noch bei weitem nicht zu den grössten gehört. Nach einiger Hilfe von Einwohnern und Tankwarten und etwas mehr als 2.5 Stunden Irrfahrt, haben wir es dann plötzlich geschafft, wir standen vor der Pension, welche wir einige Tage zuvor reserviert hatten.
Der Ort, der nun hinhalten musste, um alles durchnässte zu trocknen.
In Stockholm hatten wir einiges geplant, nicht unbedingt touristisches, aber dennoch wichtiges für uns, wie zum Beispiel endlich wieder einmal die Wäsche waschen. Da der Akku unserer Stromversorgung schon seit längerem defekt war, hat uns der Hersteller versichert, er würde uns einen neuen Akku zustellen, wir sollten ihnen nur die Adresse in Schweden angeben.
Nichts leichter als dass, wenn man unterwegs ist. Also musste die Adresse der Pension hinhalten und wir hofften, dass das Paket bis zur Weiterfahrt dort ankommen würde. Denn so etwas wie postlagernd, kennen die Schweden nicht, auf jeden Fall konnte uns bei dieser Frage niemand weiterhelfen, was momentan nicht mehr notwendig ist, da das Paket heute angekommen ist.
Während unseres Aufenthaltes besserte sich das Wetter ungemein, aber die Temperaturen blieben recht kühl, daher sind wir zurzeit noch nicht sicher, wie weit wir uns noch in den Norden vorwagen sollen. Wir haben uns heute geeinigt, dass wir vorerst Richtung Oslo und Bergen weiterfahren werden, also doch noch etwas nördlicher als jetzt. Aber nur so lange, wie die Temperaturen dies erlauben...
Abendstimmung in Stockholm |
Der Palast des Königs |
Der Palast der Fahrradfahrer |