Wir sind nun seit gut einer Woche wieder mit unseren Fahrrädern unterwegs. Wir zeigen Flagge und haben die von den USA und der Schweiz an einer Rute an Yolandas Gepaecktraeger montiert. So radeln wir nun quer durch Nordamerika. Seit langem sind wir wieder für längere Zeit mit unseren Fahrrädern unterwegs. Ich bin mir es nicht mehr gewohnt täglich auf dem Fahrrad zu sitzen, mein Hintern schmerzt trotz gefahrenen 9000 km bereits nach wenigen Tagen wieder ziemlich stark und ich frage mich, ob dies wohl nie aufhören wird. Die erste Etappe unserer Reise führt von Dighton nach Albany, der Hauptstadt vom New York Staat. Vor uns liegen die letzten Hügelketten der Apalachen, die wir vorerst immer wieder zu erklimmen haben, danach soll es Flach werden, erzählt uns ein uns entgegenkommender Radreisender. Das Wetter ist kühl und der Himmel ist bedeckt. An einem dieser kühlen Tage, wir sitzen unter einem Baum im Schutze vor dem Regen auf einer Bank und essen zu Mittag, als Jim mit seinem Wagen direkt vor uns anhält und uns zu sich nach Hause einlädt. Wir nehmen sein Angebot gerne an und schon bald sind wir im Zimmer seiner Tochter einquartiert. Draussen stürmt und donnert es. Jim und seine Frau Lisa leben mit ihren Kindern Forrest und Prjya in einem wunderbaren Haus mitten im Wald, mit grossem Garten und Platz für Tiere. Mit Fotovoltaik wird hier Strom produziert und das reicht für vieles, der Rest wird mit Gas betrieben. Es sind keine gewöhnlichen Amerikaner, beide sind viel in Indien gereist und versuchten vergebens im Dschungel von Guyana Fuss zu fassen, die Kinder verbringen viel Zeit draussen mit den Tieren. Ohne Fernseher gehts früh zu Bett, was uns nur recht ist, dafür stehen sie auch bereits um 5 Uhr morgens auf. Am nächsten Morgen führt uns Jim, hoch zu Pferd, zurück zur Hauptstrasse, erklärt uns woran wir die ‘Poison Ivy’ erkennen und galoppiert nach kurzer Verabschiedung wieder zurück. In Albany beginnt der Erie Kanal, dem wir bis nach Buffalo folgen wollen. Es hat gute ausgebaute Fahrradwege, abseits von den stark befahrenen Strassen. Wir kommen gut voran, geniessen immer wieder längere und kürzere Gespräche mit Leuten die wir auf unserer Reise treffen und lassen uns auch gerne von diesen Leuten helfen. Es fühlt sich etwas wie Ferien an, wenn wir auf diesen Biketrails unterwegs sind. Wir finden fast immer problemlos gute Unterkünfte und Verpflegungsmöglichkeiten. Was will man mehr.
Eriekanal Song
Trailer von Fargo
Bluegrass Musik