Montag, 29. Oktober 2012

Auf dem Weg über den grossen Teich

Nun sind wir bereits 2 Tage auf der Celebrity Eclipse (http://www.celebritycruises.com/explore/ships/detail.do?shipCode=EC), die uns über den grossen Teich nach Florida bringen soll, ein tolles Schiff!

Mir gefällt es jedenfalls, übers Schiff zu schlendern, die Bibliothek zu besuchen, die Buffets zu durchsuchen und den vielen Leuten zu zusehen. Und ja, das Vorurteil mag stimmen, dass auf Kreuzfahrten vornehmlich ältere und übergewichtige Menschen teilnehmen und hier sind die meisten davon Amerikaner - mir ist das aber egal, ich geniesse es trotzdem sehr.
Wie das in etwa 10 Tagen aussehen mag - so ganz ohne Landausflug - wenn wir in Ford Lauderdale ankommen, vermag ich noch nicht zu sagen.

Ich werde euch aber gerne darüber informieren, wie man sich fühlt, wenn man die Grösse des Atlantiks mit dem Schiff ausloten möchte.

Da das Internet auf dem Kreuzer sehr teuer ist, werde ich mich wohl erst in etwa 10 Tagen wieder bei euch, hier auf diesem Blog, melden.

@Ute + Peter: Das Schiff stammt tatsächlich aus der Meyer Werft in Papenburg. Da haben wir nicht schlecht gestaunt...

Dienstag, 23. Oktober 2012

Alles was 'rechts' ist

Wie ihr evtl. bereits gemerkt habt, wurde unsere Homepage gesperrt. Leider wurde von meiner E-Mail Adresse aus eine Flut von Spammails an rund 160'000 Adressen versenden, worauf mein Provider die Seite sperren liess. Irgendwo in einem Internetkaffee wurden meine Zugangsdaten missbraucht - aber jetzt sollte alles wieder in Ordnung sein.
Unseren Blog kann man sonst auch mit www.kumaho1.blogspot.com oeffnen.

Eine Woche ist es nun schon her, dass wir mit der Fähre von Hoeck van Holland nach Harwich übergesetzt haben und nun also englischen Boden unter unseren Fuessen bzw. Rädern haben.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist es immer noch, auf der anderen Strassenseite zu fahren - die Autos überholen auf der anderen Seite und die Kreisel werden anders herum gefahren - alles sehr verwirrend.
Na klar waren wir von Holland her, was Unterkunft aber vor allem die Fahrradwege angeht sehr verwöhnt, doch hier in England lässt beides teilweise zu wünschen übrig.
Es gibt nur wenige ausgeschilderte Velowege, die auch nicht unbedingt an die Orte führen, an welche wir gelangen möchten. So haben wir uns dann für das Befahren von Nebenstrassen entschieden, was aber wiederum nicht immer sehr sicher ist, denn viele dieser Strasse dienen als versteckte Verbindungsstrasse zwischen Dörfern und Städten, sind meistens relativ schmal und die Fahrer die diese Strassen kennen fahren auch dementsprechend schnell. So fahren wir nun oft entlang von Hauptstrassen, die sind übersichtlicher und haben ab und zu einen seitlichen Veloweg, dafür nicht so idyllisch.
Die Übernachtungen sind noch etwas teurer als die in Holland. Aber was mich am meistens stört ist, dass die Qualität der Unterkünfte stark variiert und der Preis mit mindestens 60 Pfund pro Nacht doch sehr hoch ist. Zu Beginn hatten wir Zimmer bei denen sich die Fenster nicht schliessen liessen oder die Dusche nicht richtig funktionierte oder die Betten nicht sauber waren. Mittlerweile picken wir die besseren Zimmer heraus oder haben einfach mehr Glück.
In England erwartet uns zudem das typische Wetter für die Insel - neblig feucht, regnerisch kühl und ab und zu auch etwas Sonnenschein.
Der Tagesausflug nach London war toll. Ich genoss den Besuch dieser grossen Stadt, die seit meinem letzten Besuch vor etwa 15 Jahren, noch etwas größer und hektischer geworden ist. Die Tower Bridge gehört wirklich zu den schönsten Brücken dieser Welt.
Alles in allem bin ich froh, wenn es dann Ende dieser Woche auf's Schiff geht, wir England hinter uns lassen koennen. Ich freue mich riesig endlich in die Wärme zu fahren.


Fotosession Deutschland und Holland

Renate und Reiner vor ihrem Zuhause

4250 km mit Reiner unterwegs

Noch eine letzte gemeinsame Staerkung im Pfannkuchenschiff.

Holland und wieder viele Fahrradfahrer

Deich mit herbstlich schoenem Wetter

Und ploetzlich wieder in der Schweiz

Grau in Grau... Wattenmeer in Holland

So laesst sichs aushalten.

4500 km


Montag, 15. Oktober 2012

Holland zum zweiten

Immer noch der North Sea Cycle Route folgend gings weiter nach Süden. Das nun mehr bereits Oktober ist, merken wir nicht nur an den immer noch leicht fallenden Temperaturen, aber auch an dem, was bereits geschlossen oder nicht mehr in Betrieb ist - sei es B+B's oder Fährverbindungen.
Trotz oder vielleicht gerade wegen den Temperaturen suchen wir am Abend immer gute Unterkünfte auf. Wir sind oft auf der Suche nach B+B's oder familiär geführte Pensionen oder aber Hotels. Was wir dabei finden und zu welchen Preisen und was im Preis enthalten ist, strebt ziemlich weit auseinander und oft wissen wir zuvor nicht, auf was wir uns einlassen.
Dennoch geniessen wir die meist sehr guten Unterkünfte. In Stroe haben wir ein wunderbares B+B vermittelt bekommen, in welchem wir uns gerade für 2 Nächte einquartieren liessen. Die Gegend hat uns, kaum betraten wir diese ehemalige Insel, mit seinen strohbedeckten Häusern, den alten Kirchen und den guten Restaurants fasziniert.
Selber gekocht haben wir ebenfalls schon lange nicht mehr und pickniert auch nur dann, wenn das Wetter es zuliess ohne Erfrierungen davonzukommen. Dafür gehen wir am Mittag und am Abend gut Essen und zwischendurch gibts noch ein feines Dessert. So oder so werden unsere Tage teurer und wir sind mittlerweile weit, sehr weit von Fr. 50 pro Tag entfernt.
Dafür haben wir einiges mehr Kontakt zu den Einwohner. Wir reden mit einigen Leuten unterwegs, fragen auch nach dem Weg oder nach Unterkünften, sind irgendwie mehr in deren Leben eingebettet, auch vielleicht nur für einen winzigen Augenblick.
Heute nun gehts in ca. 7h auf nach England und somit verlassen wir das europäische Festland für unbestimmte Zeit.

Freitag, 12. Oktober 2012

Aussergewöhnliche Gastfreundschaft

Herr Reiner Blancke, unser empfehlenswerter Zahnarzt in Aarau, hat uns schon vor der Abfahrt in der Schweiz zu sich nach Friesland eingeladen - diese Einladung wollten wir auf jeden Fall annehmen. Aufgrund fehlender geographischer Kenntnisse vermuteten wir Friesland an einer anderen Stelle in Deutschland und haben uns zu früh bzw. zu spät bei ihm gemeldet. Nachdem wir nach seiner Mail - die von Kamin, Wärme, Kleider waschen und Ausruhen gehandelt hatte - nun auch die Adresse kannten, war klar, dorthin muss unser Weg führen.
Aufgrund fehlendem Internetzugang war es uns erst in Varel möglich, ihm zu schreiben - einen Tag oder wenige Stunden vor unserer Anreise bei ihm. Da wir am Tag der Ankunft noch keine Rückmeldung von ihm erhalten hatten, meldete ich meine Bedenken bezüglich unangemeldetem Besuch bei Yolanda an. Sie jedoch bestand darauf, wenigsten bei der Haustüre zu klingeln und seiner Frau Renate, sofern sie zu hause war, zu erklären, wer wir sind, was wir hier wollten und weshalb wir uns nicht vorher gemeldet hatten.
Das mulmige Gefühl beim Betätigen der Klingel wurde noch größer, als tatsächlich eine Frau die Türe öffnete und uns verständlicherweise etwas fragend ansah. Doch zu unserer Erleichterung schien sie von den beiden reisenden Patienten ihres Mannes zu wissen. Sie führte uns sogleich ins Haus und zeigte uns nach wenigen Augenblicken das Zimmer in welchem wir 'pennen' könnten und selbstverständlich könnten wir hier bleiben, Wäsche waschen und Reiner sei ja dieses Wochenende zufälligerweise sowieso hier und sie freuen sich immer Gäste bei sich zu haben und so waren wir nach wenigen Minuten bei den beiden einquartiert.
In den beiden folgenden Tagen wurden wir nach Strich und Faden verwöhnt - auch wenn wir uns nicht unbedingt verwöhnen lassen wollten - konnten wir uns dem Charme der beiden nicht entziehen.
Reiner telefonierte sogar noch Peter & Ute - Freunden in der Nähe von Papenburg - um uns eine weitere Übernachtung zu zuhalten und die beiden sagten spontan zu.
So geschah es, dass wir dann bei Peter und Ute ebenfalls sehr sehr freundlich - mit Kaffee, Tee und Kuchen - begrüßt wurden. In einem Wasserbett übernachten durften und sogar noch zum Abendessen in einem sehr guten mongolischen Restaurant eingeladen wurden. Peter am nächsten morgen früh, vor der Arbeit, noch Brötchen besorgte, damit wir ausgiebig Frühstücken konnten. 
Die Gastfreundschaft und Fürsorge, die wir in diesen Tagen (so zu sagen als Fremde) erleben durften, kann nicht einfach in Worte gefasst werden, man musste es erleben.
Wir bedanken uns von ganzem Herzen für die Grosszügigkeit und Herzlichkeit, die wir bei euch erfahre durften und wir nehmen uns an euch ein Beispiel für unsere eigene Gastfreundschaft - sobald es wieder möglich ist.

Samstag, 6. Oktober 2012

Nach Hamburg

Der Elbe gings wieder entlang, abwärts, Richtung Meer, als wir Hamburg verliessen. Begleitet wurden wir von Janina, die ihr Fahrrad inkl. Packtaschen usw. nach Hamburg mitgebracht hatte.
Der Weg aus Hamburg heraus war eindeutig schwieriger als der Weg ins Zentrum. Nicht immer direkt der Elbe entlang sondern durch angrenzende Städte und kleinere Dörfer führte der Weg nur langsam aus der Stadt heraus. Wir genossen das spätsommerliche Wetter auf der Fahrt.
Am Montag waren wir lange unterwegs - etwas mehr als 100 km - und fanden kurz vor 19 Uhr eine Unterkunft in einem wunderschönen, alten Bauernhaus mit tiptopen Frühstück. Die nächste Etappe von ca. 80 km entlang der Küste führte uns dann bis nach Cuxhaven, wo wir ebenfalls erst kurz vor 20 Uhr ankamen und noch ein Hotel gefunden haben mit einer Familiensuite, die wir zu dritt gleich bezogen. In der Jugi Nordenham sind wir dann sogar erst kurz vor 21 Uhr angekommen, nachdem wir wieder einmal die letzte Fähre - die von Bremerhaven nach Nordenham - erwischt haben. Dafür kamen wir in Varel bereits um 15 Uhr an, das heisst, wir haben uns dem schlechten Wetter ergeben und haben den Nachmittag genutzt um noch das eine oder andere zu erledigen. 
In Varel musste uns Janina dann leider schon wieder verlassen. Mit Sack und Pack stieg sie am Freitagmorgen früh in den Buss nach Oldenburg ein. Wir gingen nochmals ins Hotel zurück, genossen einige Stunden im Zimmer und dann noch einige Stunden in der Bäckerei bevor wir dann die nächste Etappe unter die Räder nahmen. 
Übernachtung im Bauernhaus

Janina kämpft mit deichtypische Verunreinigungen - in diesem Falle Kuhscheisse

Abendessen in der Jugi in Nordenham

4000 km - Fotoshooting

Zugvögel zieht es auch in den Süden


Hamburg

Gewarnt wurden wir schon von Anfang an, dass deichtypische Verunreinigungen hier überall anzutreffen seien. So wars dann auch - Schafscheisse so weit das Auge reicht. Diese klebte dann auch an unseren Packtaschen, am Rahmen, unseren Schuhen und an den Hosen. So konnten wir bestimmt nicht in Hamburg einfahren und so legten wir vor der grossen Stadt einen Reinigungshalt ein, bei welchem diese Verunreinigungen dann auch mühsam gereinigt wurden. Ansonsten war der Weg nach Hamburg toll, alles so Nahe an der Elbe bis direkt ins Zentrum der Stadt.
Auch wenn wir einen Tag zu früh im Hotel ankamen, hatten die glücklicherweise ein Zimmer für uns. Wir waren auch sehr froh darüber, dass wir einen Tag in Hamburg verbringen konnten, bevor der grosse Besuch hier eintraff. Wir gingen shoppen und haben einen Nachmittag im Kaufhof-Restaurant mit lesen und rätseln verbracht.
Am Freitagabend war es denn endlich auch soweit und wir warteten auf dem Flughafen Hamburg auf unseren langersehnten Besuch. Das grosse Geheimnis, wer uns dann wohl alles nach Hamburg besuchen kommt, war geklärt. Wir freuten uns sehr, Käthy, Liliane und Fredy - also unsere Eltern - wieder begrüssen zu dürfen. Janina kam etwas später - also um Mitternacht - mit dem Zug an, womit die Besuchermeute dann auch bereits vollständig war.
Drei Tage lang haben wir die Stadt mit Bus besichtigt, Flohmärkte abgewandert, Hafen besichtigt, gegessen und getrunken, U-Bahn gefahren, Musicals angesehen (Highlight), viel geredet und noch mehr gelacht (auch ein Highlight). Wir haben die Zeit mit unseren Eltern in Hamburg sehr genossen und dennoch gings am Montagmorgen wieder ab auf´s Rad.

Käty bei der Ankunft in Hamburg

Fredy bei der Hafenrundfahrt

Aussicht vom ´Michel´ über die Hamburg

Das war Spitze!

Ein sonniges Plätzchen an der Alster