Dienstag, 31. Juli 2012

Auf Wiedersehen Deutschland

Die Uhr auf meinem Computer zeigt mir 9 Minuten restliche Zeit an. Das Y und das Z auf der Tastatur sind vertauscht. Demzufolge bin ich in einem Internetkaffeeund zwar in Arnheim NL. Wir haben gestern die Grenze von Deutschland nach Holland passiert und verbringen den heutigen Ruhetag hier.
Das Wetter ist nicht gerade optimal, da dieses selber nicht genau weiss ob es nun Regnen soll oder nicht. So laesst es in Abstaenden von etwa 10 Minuten das Wetter wechseln. Uns egal, denn wir sind eingerichtet und zwar gut.
Wir sind auch wieder trocken, auch wenn dies gstern tagsueber nicht immer der Fall gewesen ist. Dennoch moechte ich mich nicht beklagen.
Ausser vielleicht die Internetkaffees... die lassen unseren Puls jedesmal hoeher schnellen. Zeit ist Geld und von dem wollen wir nicht viel ausgeben und doch ist es uns wichtig, dass wie uns regelmaessig melden.
Noch 3 Minuten... Schwitz (wenn es zurzeit nicht gerade so kalt waere)
Noch kurz was zu unseren Deutschen Nachbarn.
Hut hab vor so viel Hilfsbereitschaft... man findet fast jeden Tag jemanden, der extra anhaelt und uns den Weg zum Fahrradweg weisst, wenn wir uns wieder einmal verfahren haben.

Dienstag, 24. Juli 2012

Nach gut einer Woche

In Mainz befinden wir uns heute. Bei bestem Wetter und guter Stimmung.
Wir haben in dieser letzten Woche alles ausprobieren dürfen, was wir für unsere Reise benötigen. Wir haben Wild campiert, Knie verbunden, Karten studiert, Fahrräder geflickt (der defekte Ständer hat sich selber wieder repariert), bereits zum ersten Mal warm angezogen, geschwitzt und Hinter eingesalbt.

Unser Tagesablauf, den es noch etwas zu optimieren gibt, sieht folgendermassen aus. Um 9.00 Uhr stehen wir auf, machen uns bereit für den Tag, Frühstücken und Waschen das Geschirr ab, dann packen wir unsere Sieben Sachen zusammen und verschnüren diese auf unseren Fahrräder. Um ca. 11 Uhr geht´s dann los mit der Fahrt. Dann sehen wir uns um, wo wir einkaufen können, gehen dann auch einkaufen und um ca. 12 Uhr gehts dann wirklich los mit der Fahrt. Um ca. 15 Uhr nehmen wir dann etwas zu Mittag und fahren dann nochmals weiter bis ca. 19 Uhr. Wir stellen das Zelt auf, kochen und gehen dann um ca. 22 Uhr zu Bett.

Was ich hier hervorheben möchte, sind die sehr hilfsbereiten Deutschen. Es vergehen keine 3 Minuten, wenn wir an einer Kreuzung stehen und die Karte studieren, bevor uns jemand fragt, ob er uns helfen könne.
Jemand ist mit uns ca. 3 Kilometer mitgefahren, bis er sicher war, dass wir auf dem Richtigen Weg waren. Er hätte uns sogar bis zu einem Hotel geführt, hätte unsere liebe aber leicht verletzte Janina dies gewollt. Sie aber wollte weiter nach Norden.

Wir ja auch und deshalb fahren wir jetzt weiter Richtung Norden. Alles dem Rhein entlang bis nach Rotterdam.



Mittwoch, 18. Juli 2012

Unterwegs nach Norden

Nun sind wir unterwegs; Richtung Norden.
Einfach war der Start nicht. Immer wieder Abschied zu nehmen viel mir schwer. Der 1. Abschied in Holziken, der 2. in Brugg und der 3. in Augst und der Letzte steht uns noch bevor.
Gleichzeitig mit den ersten Metern auf dem Fahrrad, setzte auch starker Regen ein und stellte uns zum ersten Mal auf die Prüfung.
Die Fahrräder waren ebenfalls zum ersten mal mit allen Sachen bepackt, mit den ganzen 40 kg und mit mir. So fuhren wir vorsichtig und versuchten jede Erschütterung zu vermeiden. Trotzdem gab der Fahrradständer bei einem der ersten Halte den Geist auf. Ich bin jedoch sicher, dass ich diesen in den nächsten Tag wieder reparieren kann.
Nun sind wir 4 Tage unterwegs. Die Packtaschen werden wir womöglich nie so packen können, dass das was wir brauchen auch oben in der Tasche ist. So packen wir aus und wieder ein, aus und wieder ein, bis wir das gefunden haben, was wir suchen.
Aber wir haben ja Zeit und sind nicht in Eile, sei es auf oder neben dem Rad.

Samstag, 14. Juli 2012

Es ist an der Zeit

Heute ist es endlich soweit. Es ist Zeit aufzubrechen und los zu fahren.

In den letzten beiden Wochen haben wir hunderte von Dinge erledigt, organisiert und abgeklärt. Wir haben Versicherungen abgeschlossen, Versicherungen aufgelöst, Autos verkauft, Bankkonten aufgelöst, Steuererklärungen ausgefüllt, eingepackt und ausgepackt, Einreisebestimmungen studiert, in der Schweiz abgemeldet, von unserer Familie und den Freunden verabschiedet, Fahrräder überprüft, eingekauft, Mails geschrieben, Briefe verfasst, die letzten Dinge in Schachteln verpackt, das Zimmer geleert, die Fahrräder bepackt, Interviews gegeben, wichtige Dokumente kopiert, wichtige Infos weitergegeben, letzte SMS verschickt und dabei schon fast vergessen, weswegen.

Niemand hat uns auf die immense Flut von Entscheidungen vorbereitet, welche vor einer grossen Reise zu treffen sind. Nicht dass ich mich jetzt beklagen möchte, aber in all den gelesenen Reiseberichten wird die Vorbereitung kaum erwähnt. So hat uns die Arbeit unerwartet heftig von hinten überrollt. Und wäre der Grund der Vorbereitungen nicht eine Reise mit viel Zeit und Raum, würden wir vielleicht in Versuchung geraten, das Ganze hinzuschmeissen.

Und gerade diese Reise mit viel Zeit und Raum, diese Ungewissheit bzw. Ungenauigkeit die wir bewusst zulassen möchten, stösst bei vielen unserer Mitmenschen an Unverständnis - aber manchmal auch an Zustimmung.

Wieso verlässt ihr uns? Weshalb dreht ihr uns den Rücken zu? Weshalb gebt ihr eure Jobs auf? Wieso kündigt ihr eure Versicherungen? Weshalb gerade jetzt? Wann kommt ihr wieder zurück?
Es sind Fragen, die ich nicht ohne weiteres beantworten kann. Aber die Antworten haben nichts mit euch zu tun, nichts mit der Familie und nichts mit dem Umfeld.

Wollen wir reisen und dabei Zeit haben, müssen wir uns loslösen, auch wenn es schmerzt.

Auch wenn ich zurzeit noch nicht sonderlich gelöst bin, wird die Ruhe und Gelassenheit in den nächsten Tagen einkehren und uns begleiten, auf unserer Reise.