Montag, 26. November 2012

Sarasota und Umgebung

Jetzt sind wir schon fast zwei Wochen hier in Sarasota, haben uns im Appartement von Ueli und Mimi einquartiert und lassen es uns gut - sehr gut gehen! Dieses Sarasota, in dem wir nun zeitweilen leben, bietet sehr viel -  Museen, Parks, Strände, Einkaufsmoeglichkeiten und Unterhaltung und alles liegt relativ nah gelegen (natürlich in Autokilometer gemessen).
So haben wir uns das John Ringling Museum unter die Lupe genommen - sind dabei in sein Leben als Millionär, Kunstkenner und Zirkusdirektor eingetaucht, haben sein atemberaubendes Haus direkt am Meer besucht und sind durch die Kunstsammlung geschlendert.
Bei einer Bootsfahrt in der Bucht vor Sarasota konnten wir die riesigen, jedoch teilweise seit Jahren leerstehenden Villen bestaunen (wir werden uns dort noch als Hauswart vorstellen, irgend jemand muss doch nach dem Rechten sehen ;-)). Diese Bucht bei Sarasota strotzt zudem nur so vor Leben, was wir dann im lokalen Aquarium bestaunen konnten. Im Myakka State Park haben wir uns zusammen mit der ganzen Familie Guenthart zu den Aligatoren gewagt - mehr als 1000 Aligatoren leben in diesem Nationalpark. Auf einem Bootsausflug sahen wir zwar nur einen Bruchteil dieser Tiere - jedoch genug um uns davon abzubringen mit einem Kajak den See genauer unter die Lupe zu nehmen!
Die Thanks Giving - Feier direkt am Strand war ein wirklicher Höhepunkt der letzten Wochen. Mimi's Familie und deren Angehörige (zu denen auch wir nun zählen) trafen sich an diesem ansonsten schon tollen Ort ganz in Weiss gekleidet, was dann noch viel festlicher wirkte.
Zu diesem grossen Fest trafen dann Mimi's und Ueli's Kinder mit ihren Angetrauten von New York und Los Angeles ein. So wohnten wir zuweilen zu acht im Appartement und unternahmen gemeinsame Ausflüge. Damit für alle dann aber ein Schlafplatz gefunden wurde, schliefen wir in der nächtlich umfunktionierten Stube auf unseren tollen Maetteli - so dass selbst in dem ansonsten wunderbaren Appartement etwas Campingidylle aufkam.
Wir fühlen uns sehr wohl hier, dennoch denken wir schon bald ans aufbrechen. Viel nördlicher werden wir aber im Moment kaum mehr fahren, da es selbst im Norden Floridas im Winter durchschnittlich 10 Grad Celcius sein soll und wir wollen doch nicht frieren!

Besuch im Aquarium in Sarasota - Manatees (Seekühe)

Nemo - Clownfisch

Quallen

Yolandas Freudensprung nachdem sie die Aligatoren überlebt hat

diese Aligatoren sind WILD. Aber an uns nicht gross interessiert!

Hoch oben in den Bäumen

Familie Guenthart

Einer der weissesten Strände auf der Welt - Siesta Key.
Auch im Sommer ist der Sand kühl.

Und immer wieder Pelikane auf der Jagd!

Der Tag beginnt mit einem ausgiebigen Fruehstueck, auch bei Familie Guenthart

Thanks Giving - Feier am Strand

bis dieSonnen im Meer untergeht!

Wir geniessen die Sonne und die Wärme am Strand!
Das Wasser ist einfach noch viel zu kalt!

Ringling Zirkus Museum

Ca' d'Zan Mansion - Das Haus wo John Ringling lebte

Ca' d'Zan Mansion -  direkt am Meer

Sarasota Downtown

Hier lässt es sich sehr gut leben! Das Appartement von Ueli und Mimi

Freitag, 16. November 2012

Amerika

Seit wir vor einer Woche in Amerika angekommen sind, haben wir einiges Organisiert und bereits Florida durchquert - von Fort Lauderdale sind wir bis nach Sarasota gefahren. Gewoehnungsbeduerftig sind die breiten Strassen von mindestens 4 Spuren und der viele Verkehr der seitlich an einem vorbeifährt. Meistens fahren wir auf einem schmalen Seitenstreifen der nicht zur Fahrbahn gehört, dort sind wir einigermassen sicher!
Als wir in Fort Lauderdale gestartet sind, hatten wir weniger Bedenken wegen der Fahrzeuge sondern vielmehr wegen der wild lebenden Tiere in Florida, wir sind nämlich an den ersten Tagen einigen begegnet - Waschbären, einer Schlange, Rieseneidechsen, Schildkröte und wir sind uns beide ziemlich sicher, dass wir noch eine Wildkatze (einiges groesser als unsere Hauskatzen) auf dem Campingplatz beobachtet haben und noch einem Aligator in einem Tümpel. Dennoch schlafen wir wieder vermehrt im Zelt und kochen unser Essen auch wieder selber auf unserem Kocher. Wie früher, als wir mit unserer Reise angefangen haben. Meistens steigen wir am Morgen bei Zeiten aus dem Zelt, so dass wir etwas nach 8 Uhr auf unseren Rädern sind. Denn am Abend geht die Sonne kurz vor 18 Uhr unter und dann kommen die Moskitos und weil wir keine Lust haben, nach dem Essen noch lange mit unseren Stirnlampen im Dunkeln zu sitzen, gehts dann dafür früh ins Bett.
Die Amerikaner sind überaus freundlich und neugierig. Die Frage woher und wohin wir fahren taucht fast jeden Tag auf. Sie geben uns auch Tips was wir unbedingt tun müssen und was wir auf keinen Fall tun sollten. Vor allem was wir nicht tun sollten und wo wir sehr vorsichtig sein sollten nehmen wir sehr ernst. Klar gibt es auch die gestressten Autofahrer, die trotz der breiten Fahrstreifen, hupen und sich kaum an uns vorbeigetrauen oder von uns so abgelenkt werden, dass sie den Verkehr um sicher herum gar nicht mehr wahrnehmen. Im Grossen und Ganzen kommen wir aber sehr gut klar mit unserer Reise in Amerika.
In Sarasota dürfen wir im Appartement von Yolandas Goetti bleiben - so ist unser Zeltleben nach knapp einer Woche bereits wieder für einige Tage fertig.

Wir setzen immer noch Uebernachtungs-Punkte auf der Weltkarte. Wer also sehen moechte wo wir gerade sind, muss die Karte einfach so verschieben, dass Amerika zum Vorschein kommt.

Palmenstrand in Fort Lauderdale

Rieseneidechse auf dem Strauch
Aligator im Tümpel


Zeltplatz auf einem Parkplatz in den Everglades

Wasserschildkröte bei einer Bootsfahrt auf den Everglades

Fort Lauderdale - mit Villen und Riesenjachten
5500 km - ein Fahrradweg in Florida (eher selten)!

Einreise nach Amerika

Wir habens nun doch noch geschafft!
Wie Columbus einst, haben auch wir doch noch Land gesichtet - Florida. Doch bis wir es betreten durften vergingen noch nervenaufreibende Stunden.
Wir hatten alles; Pass, Visa, ausgefuellte Einreiseformulare, Zollpapiere aber kein Rueckflugticket - was in manchen Reiseberichten zu Problemen bei der Einreise fuehren konnte. Aber wir hatten einen Plan bzw. eine Idee, die wir dem Zollbeamten erzaehlen wuerden, kaeme es Hart auf Hart. Zuerst aber mussten wir das Schiff verlassen, was nach langem Warten dann auch moeglich war, doch nur, um gleich wieder an einer noch etwas laengeren Schalnge zu warten. Die Gepaeckruecknahme versetzte mich dann kurzerhand in einen schockaehnlichen Zustand, als eine meiner Taschen nicht mehr zu finden war. Nach langem Suchen im ganzen Raum - und der war gross - wurde sie dann doch noch gefunden!
Die Schlange vor der Zollkontrolle war dann nochmals etwas laenger als vermutet und so hatten die Passagiere genuegend Zeit uns mit unseren vollbeladenen Fahrraedern zu bestaunen. So was wie uns hatte es in Fort Lauderdale vermutlich noch nie gegeben, selbst das Hafenpersonal war sich darueber einig.
Auch der Zollbeamte staunte nicht schlecht als wir mit unseren sieben Sachen daher kamen. Die ausgefuellten Einreisepapiere legte er beiseite mit der Bemerkung, dass diese Papiere nicht mehr verwendet werden. Wir stockten etwas als er nach dem Rueckflugticket fragte und erzaehlten ihm dann unsere Geschichte, die er akzeptierte.
Seine Frage, wo wir die Nacht bleiben wuerden, konnten wir nicht so einfach beantworten, da wir es selber gar noch nicht wussten. Gluecklicherweise hatte uns ein Passagier auf dem Schiff noch einige Zeltplaetze in Fort Lauderdale herausgeschrieben, sodass wir uns dann zusammen mit dem Beamten auf einen Platz einigten, welcher er dann auf einem Zettel notierte. Nachdem er den Stempel in den Pass gedrueckt hatte, machte er aber sehr deutlich, dass wir auf keinen Fall laenger als erlaubt in den Staaten bleiben duerfen - do not overstay!
Und dann verliessen wir die Halle, in welcher wir vermutlich mehr als 2 Stunden gewartet hatten und betraten offiziell amerikanischen Boden!

Schiff ahoi

Um es vorweg zu nehmen, die Groesse des Atlantiks ist riesig. 7 Tage unterwegs zu sein ohne auch nur die geringste Spur von Land zu sehen ist eindrücklich. Das Schiff ist nicht mehr Transportmittel von Hafen zu Hafen sondern dein schwimmendes Dorf, in welchem es sich zu bewegen und zu wohnen gilt. Was nicht auf dem Schiff ist, kann auch nicht konsumiert werden und die Grenzen dieses schwimmenden Dorfes sind mehr als deutlich sichtbar.
Und was noch zu erwähnen ist - das Schiff bewegt sich langsam auf und ab und hin und her - und diese 24 Stunden am Tag. Ich hatte so meine Mühe mit diesen Bewegungen und Schwindel und Uebelkeit stoppten nur in liegender Position. So bewegtnen wir uns die ersten Tage von Liege zu Liege und nahmen sogar das Essen liegend ein. Gluecklicherweise verfluechtigte sich die Uebelkeit bei mir nach einigen Tagen, Yolanda hatte aber etwas laenger daran, sich mit dem bewegenden Schiff anzufreunden.
Das Angebot in diesem Dorf ist sehr vielfältig und wir haben bewusst nicht alles ausprobiert, denn die meisten Angebote kosten zusätzlich und sind meist etwas überteuert (eine Minute Massage kostete $2). Wir haben aber alles ausprobiert, was umsonst war, Essen und Trinken, Pools, Bücher, Tischtennis, Boccia und die Unterhaltungsabenden. Die Highlights waren aber sicher, die Übersetzung des Tagesprogramms auf Deutsch, welches wir jeweils in der Nacht zuvor erhalten haben und die Ansprache des Kapitäns jeweils um 10 Uhr morgens (the voice from the bridge).
Trotz der vielen Vorurteile habe ich das voruebergehend sorglose Leben auf diesem Schiff genossen und kann mir trotz allem gut Vorstellen, wieder einmal eine Kreuzfahrt zu machen (sicher dann ohne Yolanda ;-))

Ich am sprudeln

Aussenpools bei Tag

Aussenpools bei Nacht

Bibliothek

Grossen Treppenhaus im Schiff

Aussicht von unserem Balkon