Mittwoch, 26. September 2012

Auf nach Hamburg

Ich sitze gerade in Glückstadt in einer dunklen Spielhölle, über die Tastatur gebeugt, auf welcher das E klemmt. Und rechts oben hängt ein Bildschirm auf welchem ein Spiel der 2. Bundesliga plärrt. Habe mich wieder entschieden, etwas ausformulierter zu schreiben, da sich ja die negativen Rückmeldungen schon fast überschlagen haben.
In Glückstadt werden wir heute übernachten, über einem Cafe haben wir uns einquartiert. In einem schönen Raum über dem Marktplatz.
Die letzten Tage haben wir uns jeweils über Nacht im Innern aufgehalten. Zu feucht waren die Tage und zu Kalt die Nächte, um noch freudig draussen zu campieren. Auch das Fahrradfahren ist nicht mehr immer nur lustig und freudig. Wenn einem die Regentropfen seitlich, vom Wind getrieben, ins Gesicht klatschen und man sich auf den Weg konzentrieren muss, damit einem eine Windböe nicht allzustark in die Strassenmitte blässt, dann freue ich mich besonders über einen schönen Platz zum Übernachten.
Und das hatten wir in den letzten Tagen immer, sei es in Cafes oder auf Zeltplätzen, aber immer in günstigen und wunderschönen Zimmern, manchmal sogar mit einem ausgiebigen Morgenessen und Kontakt zu Nordfriesen.
Doch bevor diese Regenfront bei uns ankam, haben wir eine wunderbare Fahrt auf Sylt erlebt. Mit Traumwetter und nochmals wunderbar warm, fuhren wir von Nord nach Süd über Sylt, mit dem Ziel, noch nach Amrum überzusetzen. Auf Sylt haben wir wieder festgestellt, dass wir in Deutschland sein mussten. Kaum zu glauben, abr wollte man auf den Strand, musste man eine Tageskarte lösen oder Gast auf Sylt sein. Da wir aber in den letzten Wochen mehr als genug Strand erlebt haben, konnten wir gut auf diese zusätzlichen Ausgaben verzichten.
Auf Amrum angekommen, konnten wir noch einen wunderbaren Abend auf der Terrasse der Jugendherberge geniessen. Am nächsten Morgen war Sturm auf Amrum und eine wilde Überfahrt aufs Festland stand uns bevor. Nebst hohem Wellgang und einem technischen Problem auf See, haben wir dann 2x den Meeresboden berührt - tief war das Wasser wirklich nicht. Wir waren doch froh, hatten wir wieder festen Boden unter unseren Füssen. Aber nur, bis wir gegen den Sturm ankämpfen mussten.
Jetzt steht aber sicher ein Highlight unserer Reise bevor - Hamburg. Übers Wochenende treffen wir in Hamburg auf unser Familie bzw. Freunde - wir wissen nicht genau wer alles dabei sein wird, wir rechnen aber mit einer grossen Meute, die hier in Hamburg Yolandas Geburtstag mitfeiern möchte.

Donnerstag, 20. September 2012

Daenemark

10 Tage ist es her, seit meinem letzten Eintrag in diesem Blog. Und somit sei vorweggenommen, dass hier nicht alle Details im einzelnen beschrieben werden können. Nach verschiedenen Rückmeldungen unserer treuen Leserschaft, unsere Texte seien zu lange, versuche ich mich hier in diesem Blog kurz zu halten und neue Wege zu gehen.

  • Oslo - sehenswert aber nicht umwerfend
  • Mich hats dafür umgeworfen - in bin Erkältet.
  • Den Ministerpraesidenten von Suedkorea angetroffen
  • Neuen Ständer montiert und gebrochene Speiche ausgewechselt
  • Fahrt von Oslo nach Süden entlang der Küste
  • Kalt, windig aber schön
  • Zelten auf geschlossenen Campingplätzen
  • Aussicht auf Regen und weiterhin kühle Temperaturen in Norwegen - Entscheid, wir setzen über nach Dänemark
  • Fährefahrt von Larvik nach Hirtshals
  • Unruhige 1. Nacht in Dänemark aufgrund Sturm
  • Sturm stellt sich als normale Windgeschwindigkeit in Dänemark heraus
  • Haarschnitt - Yolanda versucht sich an meinem Haar
  • Weiterfahrt immer noch gegen den Wind, Richtung Süden, zwischen Dünen mit Sicht aufs Meer - toll!!
  • Gutes Wetter - es sieht mehr nach Regen aus als dass es tatsächlich regnet - einmal hagelte es dafuer!

Allen viel Spass beim Lesen. Und wir freuen uns ueber Kommentare!!

Vor dem Haar schneiden

Nach dem Haar schneiden

entlang der Kueste

das ist nicht Schnee, sondern Hagel

stuermische See

Mittagspause beim Leuchtturm



Montag, 10. September 2012

Der Weg nach Oslo

Wir sind jetzt also hier in Oslo, aber der Weg hierher war nicht so ganz einfach.

Nach dem Ruhetag in Torsby sind wir guten Mutes und mit Thermounterwaesche losgefahren. Trotz der Sonne, blies uns ein 'saukalter' Wind entgegen der uns richtig frösteln lies. Trotz den zu erklimmenden Hügeln und Schussfahrten in die Täler wurde uns aber dennoch nicht wärmer.
Und plötzlich fuhren wir in Norwegen Rad; wir hatten die Grenze passiert ohne auch nur einen kleinen Hinweis auf den Landeswechsel - gut einen Hinweis gab es... die Strassen wurden schlechter.
Laut unserer Karte hätte es in Kongsvinger eine Jugendherberge oder zumindest einen Zeltplatz geben sollen. Guten Mutes besuchten wir die Touristinformation in Kongsvinger. Die Damen dort versicherten uns, dass es keine Jugendherberge und auch keinen Camping in der Stadt gäbe, sie können uns jedoch das Kongsvinger Hotel waermstens empfehlen. Eine Nacht kostet dort laeppische 2300 Norwegische Kronen. Nach langem hin und her haben sie uns dann aber einen kleinen Unterstand auf einer Karte gezeigt. Etwas abseits der Stadt in einem Waeldchen campierten wir dann im Zelt und haben das erste Mal im Zelt kochen müssen; weil es zu Regnen begann.
Zu erwähnen gibt es eben noch, dass ich den ersten Speichenbruch bei meinem Hinterrad verzeichnen kann. Der sehr hilfsbereite Fahrradmechaniker hat diese dann ausgewechselt und aber zu bedenken gegeben, dass das Rad evtl. bereits zu stark in Mitleidenschaft gezogen worden sei und weitere Speichen brechen könnten. Und so war es dann auch, nach 11 km brach dann die 2. Speiche an meinem Hinterrad.
Die Einfahrt nach Oslo erfolgte dann mit dem Zug und der Metro. Wir hatten extra einen Camping ausserhalb der Stadt ausgesucht um nicht ins Zentrum fahren zu müssen. Nachdem wir aber erkannt hatten, dass wir den Weg zum Camping unmöglich schaffen würden, stiegen wir dann in den nächsten Zug ein und plötzlich standen wir am Hauptbahnhof in Oslo.
Und hier sind wir nun... in Oslo.
Gestern noch als Touristen in Oslo unterwegs, heute wieder am erledigen (bei diesem Sauwetter direkt ideal). Internet, Päckchen mit Ständer auf der Post abholen, Einkaufen, Speiche reparieren lassen und überlegen wohin uns unsere nächste Etappe führt.
Wir haben nämlich festgestellt, dass uns, seit wir in Norwegen sind, das Geld nur so zwischen den Fingern zerrinnt. Einerseits ist es das Land, Norwegen selber ist teurer als die Schweiz, und zudem sind es die kalten Temperaturen. Denn sobald wir ein Dach über dem Kopf haben möchten, kostet es ein einiges mehr als wild zu campieren.
Also auf in den warmen Süden... ;-)
Wo ist hier Yolanda...?

Vigelandpark in Oslo

Unser Palast...

... und der Palast des Koenigs.

Mittwoch, 5. September 2012

Und plötzlich ist es Herbst

Wär hätte das gedacht. Eben noch in Stockholm hätte ich schwören können, es sei bestimmt noch lange Sommer. Nun, nur wenige Tage danach ist es Herbst geworden in Schweden.
Es sind vor allem die Temperaturen am Morgen und am Abend, die doch sehr kalt sind. Aber es ist auch die Feuchtigkeit, die sich am Abend und am Morgen in unserem Zelt ausbreitet und es sind die Wälder, die langsam aber sicher immer farbiger werden.
Und wir merken es auch daran, dass wir nun nicht mehr in kurzen Hosen und T-Shirts unterwegs sind, sonder immer längere Kleider und mehrere Schichten bevorzugen. In den letzten Tagen mussten wir auch einige Regentage und starken Wind verbuchen, welche das Vorankommen auf den Strassen etwas verlangsamte.
Es sind sicher auch die immer höher werdenden Hügel, die wir täglich erklimmen, nur um oben angekommen, den nächsten Hügel zu Gesicht zu bekommen. Dieses auf und ab ist kräfteraubend, vor allem mit dem von Westen her rauschenden Wind.
Ich kann mich aber nicht beklagen, denn wir haben auch wunderbare Tage, wie der Heutige: blauer Himmel und strahlender Sonnenschein. Die letzten Uebernachtungsplätze in der Wildnis waren traumhaft und wir genossen die Zeit im Freien. Haben sogar unseren ersten Elch erspäht, im Dickicht kaum 30 Meter von der Strasse entfernt. Und ich bin sicher, dass uns einer in der Nacht besucht hat und ein Fussbad direkt neben unserem Zelt genommen hat.

Traumhafter Uebernachtungsplatz

Uebung macht den Meister!

Auch ganz nette Unterkunft. Am Morgen gabs Kaffee und Käsebrötchen.

Wald, so weit das Auge sieht

Wer entdeckt auf diesem Bild Yolanda?