Der Wind bläst mit 100 km/h durch Puerto Natales und rüttelt gehörig an den Blechbuden. Eigentlich sollte die Fähre nach Puerto Montt bereits eingetroffen sein, doch der Hafen ist vorerst gesperrt, zu gefährlich ist das Anlegen. Wir checken dennoch ein und geben unser Gepäck für die Fähre ab. Wir sollen um 21 Uhr wieder hier sein, bis dann wisse man genaueres. Und so vertreiben wir uns die Zeit mit Essen, Lesen, Zeichnen, Schreiben und Schwatzen.
Zusammen mit Urs und Irene, die wir im Hostel getroffen haben und die ebenfalls mit auf die Fähre kommen, essen wir nochmals gemütlich zu Abend. Um 21 Uhr checked Urs die Lage am Hafen - keine Fähre, diese tümpelt immer noch in der Bucht umher. Wir werden auf 1 Uhr vertröstet, dann solls mehr Infos geben.
Kurz nach 1 Uhr legt die Fähre am Hafen an - mit gut 9 Stunden Verspätung - dann erste Infos und die Bestätigung, dass wir erst um morgen um 8 Uhr losfahren. Die Zimmer seien ebenfalls bald bezugsbereit und so warten wir noch einige Minuten an der Bordbar. Um 3 Uhr beziehen wir unsere beiden Kojen im 4 Bettzimmer und schlafen bald ein, auch trotz der engen Platzverhältnisse.
Für 4 Nächte und 3 volle Tage gondeln wir nun durch diese unbewohnte Welt aus Vulkanen, Gletscher, Meer und Wald. Wir bestaunen Wale aus der Ferne, beobachten Delfine und Orcas, schmunzeln ob den geschäftigen Seeottern, geniessen die Sonne und die Zeit zum Lesen und flüchten auf offener See in unsere Kojen bzw. WC (wir sind immer noch nicht wellentauglich). Doch die meiste Zeit verbringen wir in Schweizer Gesellschaft. Wir jassen sogar, erzählen unsere und horchen den Abenteuern der andern Schweizer. Es ist eine friedliche Zeit auf Deck und wir schätzen die Gesellschaft unserer Landsleute sehr. Es ist schon eine Weile für uns her, seit wir so viel direkten Kontakt mit Schweizern hatten.
Selbst nachdem wir in Puerto Montt angekommen sind, verabreden wir uns noch mit Irene zum Abendessen - Peter gesellt sich später auch noch dazu. Leider wird während dem Essen sein Auto aufgebrochen und Fotoapparat und Computer gestohlen.
Unsere erste Fahrradfahrt nach langer Zeit findet bei starkem Niederschlag statt und führt uns nach Puerto Varas. Dort treffen wir Peter wieder, essen gemeinsam zu Abend und übernachten im gleichen Hostel.
Der weitere Weg führt uns nach Bariloche, quer durch die Anden und meistens auf Schiffen. Wir bestaunen den Vulkan Osorno, der in seiner Form und Groesse einfach wunderschön aussieht. Unterwegs treffen wir zufälligerweise nochmals auf Erwin und Stefan (auch Passagiere auf der Fähre), die ihre letzten Ferientage hier geniessen.
In Llao Llao (das man hier als Schauschau ausspricht) steigen wir in der Hosteria Katy ab und merken erst am nächsten Morgen, was für ein Schmuckstück wir hier entdeckt haben. Wir entscheiden uns noch etwas hier zu bleiben, einfach weil es uns gefaellt und wir die Zeit dazu haben.
In Bariloche treffen wir zum vorerst letzten Mal auf Irene. Wir haben zum gemeinsamen Nachtessen abgemacht und lauschen gespannt ihren Reiseberichten und Erzählungen aus ihrem Leben.
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Auf der Navimag in Richtung Puerto Montt |
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Dreamteam und Jassgruppe (Urs und Irene) |
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Letzter Sonnenuntergang auf der Faehre |
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bei 7750 km (Urs ist auch dabei) |
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Vulkan Osorno |
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Waescherei Mathys oder wie trockne ich Waesche in einer Nacht |
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Aussicht vom Cerro Llao Llao |
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Aussicht vom Cerro Llao Llao |
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Aussicht vom Cerro Llao Llao |
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Riesenbaeume |
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Campieren im Garten der Hosteria Katy |