Samstag, 29. Dezember 2012

Miami

Die Fahrt von Orlando nach Miami verlief nicht ganz so ruhig wie vorgesehen. Die 3 unerwarteten Speichenbrüche an meinem neuen Hinterrad, der platte Reifen an Yolandas Hinterrad und der gerissene Mantel haben uns etwas aus dem Trott gebracht. Auch ist das Fahrradfahren auf den stark befahrenen Highways immer noch alles andere als idyllisch und sicher. Der Laerm und der Gegenwind werden immer unerträglicher, aber das Ziel Miami ist nicht mehr weit weg, sodass wir dies wegstecken.

In Miami müssen wir nun mein Hinterrad (schon wieder) reparieren lassen, Kisten für das Fahrrad besorgen, grosse Taschen kaufen damit wir unsere Velotaschen darin verstauen können, Hotel in Buenos Aires buchen, die Anmeldung für die Sprachschule in Buenos Aires bestätigen und unbedingt wieder ins Internet.

Alles andere als einfach, wenn man in einer grosse Stadt wie Miami ist und sich dort nicht auskennt.

Dank der freundlichen und hilfsbereiten Leute im Gebiet von Hialeah (Miami) gehts nun aber einigermassen vorwärts, sodass wir bis am Montag alles organisiert haben und ruhig und gelassen das Flugzeug nach Buenos Aires besteigen können.

Wir werden das Gute von Amerika; die schönen Parks, die wenigen Velowege und die freundlichen, interessierten und hilfsbereiten Menschen in guter Erinnerung behalten!

Edi und Jane und 40 Jahre Disney World

Disney World war unser nächstes Ziel nach St. Augustine. (Ein Muss für alle Florida-Besucher)
Pläne sind da um geändert zu werden, und das ist, was wir auf unserer Reise immer wieder tun. Wir nehmen uns die Freiheit, unsere Pläne zu ändern.
Wir haben uns für 3 Nächte im Fort Wilderness Campground angemeldet, direkt im Disney Park Ressort. Der Weg zum Campground war aber länger als angenommen, denn das Disney World ist riesig und wer sich nicht etwas auskennt (so wie wir), kann verloren gehen.
Auf dem Zeltplatz angekommen fühlten wir uns aber richtig wohl, unter den anderen Campierenden, mit Gitarrensound vom Nachbarsgrundstück. Bei der Wahl, welchen Themenpark wir besuchen sollten taten wir uns aber schwer (auch weil unsere Gotti- und Goettimeitli fehlten, mit denen wir sonst in den Europapark gehen). Uns blieben also 2 Tage an denen wir 4 Parks besuchen könnten.
Wir entschieden uns für das Magic Kingdom und für den 2. Tag für das Hollywood Studios. 2 tolle Parks in welchen man seiner Fantasie freien Lauf und sich in andere Welten führen lassen kann. Auch wenn diese vielen Eindrücke uns am Abend etwas schwer im Kopf lagen, so haben wir diese 2 tage sehr genossen. Auch genossen haben wir den Besuch im Cirque du soleil (La Nouba, http://www.cirquedusoleil.com/en/shows/lanouba/default.aspx) sehr sehr spannend und genial gefunden.

Am Morgen unserer eigentlichen Abreise bekamen wir Besuch von Edi, der sich für unsere Reise interessierte und uns gleich seine Heim-Adresse gab, für einen späteren Besuch bei ihm auf der Farm. Kurze Zeit später offerierte er uns dann, wir können auf seinem Platz unser Zelt aufstellen solange wir möchten und dies taten wir dann auch, für weitere 4 Nächte.
Es stellte sich heraus, dass Edi und seine Frau Jane seit 40 Jahren regelmäßig ins Disney World kommen. Edi kennt das Disney World wie seine Westentasche, kennt alle Tricks wie man für wenig Geld das Maximum aus dem Park holen kann. Unter seiner liebenswürdigen und fürsorglichen Anleitung besuchten wir dann noch die beiden verbleibenden Parks, genossen diverses Disney-Hotels, nutzten die kostenlosen Transportmittel, machten auch einmal einen Tag Pause und diskutierten so lange in die Nacht hinein, dass wir sogar das Feuerwerk verpassten. Es ist einfach unvorstellbar, was man um die eigentlichen Parks alles besichtigen und unternehmen kann, ohne zusätzlich Geld auszugeben und Edi und Jane haben uns in dieses Geheimnis eingeweiht - vielen vielen herzlichen Dank.

Edi und Jane haben uns dann am letzten Morgen etwas ausserhalb von Orlando an einer guten Strasse abgesetzt. Dadurch haben wir bestimmt einen Tag Fahrradfahren eingespart und konnten erholt nach Süden, Richtung Miami, duesen. Wir mussten Edi aber versprechen, dass wir uns bei ihm melden würden, sobald wir sicher in Miami angekommen sind - was wir gestern auch taten.

Wir haben die Zeit mit Edi und Jane sehr genossen und wir sind sicher, dass wir sie auf unserer Reise noch einmal sehen werden.

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Zauberhafte Weihnachten

Aus dem Disney World in Florida wünschen wir euch zauberhafte Weihnachten und einen guten Rutsch in ein gesundes, spannendes und erfolgreiches 2013!!!

Wir geniessen gerade bei unserem Gastgeber Edy einen gemütlichen Abend mit Gitarrenklängen und Lagerfeuerromantik.

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Quer durch Florida

Die letzte Woche war geprägt von schonen State Parks, die hier in Florida regelmäßig vorkommen und heiss feuchtem Wetter. Einige von diesen Parks haben schöne Campingplätze, etwas ab vom Lärm der Strasse, eingebettet in purer Natur.
Wir geniessen das Campieren auf diesen Plätzen sehr, auch wenn uns so manches Geräusch in der Nacht aufschreckt. Wilde Tiere hat es hier zu Haufen und dieses Wissen lässt uns in der Nacht nicht immer ruhig schlafen. Einmal traf das laute Rascheln unsere Zeltwand und Yolanda, sodass sie beim Lesen aufsprang. Am nächsten Abend entdeckten wir das Rascheln erneut und verfolgten es dann, bis wir dieses merkwürdig aussehende Gürteltier in den Büschen entdeckten.
Vor einigen Tagen haben wir uns dann für einen eher dubiosen Zeltplatz entschieden. Äußerst merkwürdige Gestalten waren unsere Nachbarn, die uns dann auch noch in unseren Träumen heimsuchten, sodass jedes kleinste Geräusch uns aufhorchen lies. Immer wieder sahen wir uns in der Nacht an und fragten uns, ob die Fahrräder noch neben dem Zelt stehen würden. (Dann sind mir tierische Nachbarn doch um einiges lieber)
Nebst diesen nächtlichen Attacken macht mir vor allem das feucht warme Klima zu schaffen. Am Morgen ist es lange neblig aber doch relativ heiss, was mich und die Zeltwände zum Schwitzen bringt. Sobald die Sonne dann durch die Nebeldecke dringt wird es noch wärmer und feuchter und gegen Abend schlägt der Nebel wieder urplötzlich über uns zu und bringt sichtbare Feuchtigkeit mit sich. Schon während dem Abendessen sind Geschirr, Esswaren usw. feucht, dringt die Feuchtigkeit in unser Zelt ein. Meistens trocknet diese Feuchtigkeit dann den Tag hindurch wieder gut weg.
Doch seit zwei Tagen hat sich das Wetter drastisch verändert. In einer Nacht sind die Temperaturen um ca. 15 Grad Celsius gesunken und wir frieren hier das erste Mal in Florida. Der kühle Regen macht das ganze noch unangenehmer.
Zwar sind die Campingplätze alle mit Tischen und Feuerstelle ausgerüstet aber nicht überdacht. So nehmen wir das Fruehstueck zum Beispiel im Stehen ein oder sitzend in unserem Zelt und essen zu Abend. Oft kochen wir das Abendessen im engen Lichtkegel unserer Stirnlampen (um 17.30 Uhr ist es schon stocktdunkel) und sitzen dann noch etwas herum und gehen dann schon bald ins Zelt; Lesen und lernen neuerdings nun Spanisch (wichtig, denn wir wollen ja nach Argentinien). Das frühe Eindunkeln und nun der Regen und die Kälte drücken etwas auf mein Gemüt und so hoffe ich, dass schon bald wieder die Sonne scheint und es wärmer wird.
St. Augustine, wo wir heute und morgen sind, ist die älteste Stadt Amerikas und unser nördlichstes Ziel hier in Florida. Von nun an gehts wieder Richtung Süden nach Miami.


letztes Sonnenlicht

Voll Amerikanisch

Und ploetzlich hoert der Veloweg im niergendwo auf


Zusammen am Rudern


6250 km ist sicher ein Kuss wert
 

km-Weit geradeaus fahren
 

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Real Florida

Bereits seit etwas mehr als einer Woche fahren wir nun an der Westkueste Floridas Richtung Norden - immer mit Sonnenschein und warmen Temperaturen und leichtem Gegenwind.
Nebenstrassen existieren in Amerika nur bedingt, das heisst sind oft Verbindungsstrassen zwischen zwei wichtigeren Strassen und daher ebenso stark befahren aber meist schmaler. Und so fahren wir meistens auf wichtigen Hauptstrassen, so genannten Highways, auf dem Seitenstreifen während rechts von uns tausende von Fahrzeugen dahindonnern. Zudem ist die Hitze auf den sonnigen Strassen oft noch etwas stärker und durstiger. Angenehm ist diese Art des Reisens in Amerika nicht und so sind wir Abends oft ausgelaugt von der Hitze, dem Lärm und der Fahrt.
Die Stadt Tampa ist nach Sarasota unser erstes Ziel. Dort hat uns Peter Meise einen Velomech gefunden, der unsere Fahrräder nach fast 6000 km Fahrt kontrollieren und mein ovales Hinterrad durch ein neues ersetzen würde. Die dadurch bedingte Pause haben wir bzw. ich kulturell genutzt und das Kunstmuseum von Sarasota besucht, denn dort wurden Werke von Henri Cartier-Bresson ausgestellt (ein Muss fuer einen angehenden Fotografen  ;-)). Unser Besuch in St. Petersburg hatte ebenfalls kulturellen Grund - das Dali Museum (ein Muss für einen angehenden Maler ;-)) Dafür nahmen wir sogar eine Anreise von unserem Zeltplatz bis zum Museum von 20 km in Kauf - selbstverständlich mit unseren Fahrrädern zurückgelegt.
Nun sind wir auf der Suche nach dem real Florida - einem Küstenstreifen der nicht stark bewohnt ist und daher noch etwas urtümlich ist. Wir wollen noch etwas Kajak fahren und dabei die wild lebenden Manatees besuchen.

Und wir sind auf der Suche nach so vielen Dingen; richtigen Velowegen - Trails - die es hier zwar gibt man aber kaum findet, wenn man nicht genau weiss wo sie beginnen oder enden. Oder Buchlaeden, die es hier auch wirklich geben soll, niemand aber weiss wo sich diese befinden.

In dieser Woche haben wir auch unser nächstes wichtiges Ziel erkoren - Buenos Aires. In diesem Jahr steigen wir noch in ein Flugzeug ein (wer hätte das gedacht?) und im neuen Jahr landen wir dann in Argentinien. Bis dahin gilt es aber noch einiges zu erledigen (selbst hier im Ferienland). Wir müssen wieder zurück nach Miami, etwas Spanisch lernen, Koffer packen usw. Uns wird also nicht langweilig.

Nos vemos más tarde.

Yolanda mit ihrem neuen Fotoapparat bei 6000 km!

Manatee