Sonntag, 24. März 2013

Auf zur Suizandina

Route: Bariloche - Villa la Angostura - San Martin de los Andes - Villarrica - Suizandina (Curacautin)

Von Bariloche fahren wir zum Ausgangspunkt der 'Siete Lagos'- Route, Villa la Angostura. Auf dem Weg zu diesem Touristenstädtchen erinnert uns der kräftige Gegenwind (den wir bereits schon aus unseren Erinnerungen verbannt haben), dass wir uns hier immer noch in Patagonien befinden. Wetterbedingt bleiben wir ausnahmsweise zwei Tage in diesem Ort, suchen WiFi, justieren Bremsen und Gänge und Schlemmern.
Die 7-Seen-Route ist eine hüglige Strasse, für 30 km geschottert, die immer wieder Blicke auf Seen und Bergspitzen zwischen Wäldern freigibt und bis auf schlussendlich ca. 1100 Meter über Meer ansteigt. Das ständige Auf und Ab in den Hügeln wiederspiegelt sich auch in unserer Kondition und Stimmung, die entgegen den Steigungen schwankt. Die Belohnung nach dem Aufstieg - eine lange und schnelle Abfahrt nach San Martin de los Andes.

Auch in Martin de los Andes verweilen wir zwei Tage und planen den weiteren Weg nach Chile. Entlang den argentinischen Anden soll der Weg über vorwiegend geschotterte Pisten gehen, doch nachdem wir an der entscheidenden Kreuzung stehen, den steilen geschotterten Pfad auf der einen und der vorerst flache und geteerte Weg auf der anderen haben, entscheiden wir uns um. Pucon ist nun unser Ziel, es sei wunderschön dort, am Fusse von Vulkanen und direkt am See gelegen. Die Grenze zu Chile überqueren wir auf ca. 1200 Meter über Meer. Vor und hinter uns liegt eine ca. 30 km lange anspruchsvolle Schotterpiste. Nach einer rasanten Abfahrt nach Pucon, zieht es uns dann noch weiter nach Villarrica und so verweilen wir nur zu einem vegetarischen Mittagessen und einem Stück Kuchen, in Pucon.

Villarrica ist etwas grösserer, auf den ersten Blick weniger touristisch aber für meinen Begriff keine Augenweide. Dafür verhelfe ich Yolanda zu einer neuen, etwas kürzeren - und nur für Experten sichtbaren, ungewollt schräg geschnittenen - sportlichen Frisur. Wir schmieden wieder einen Plan - wieder solls durch einen Park gehen, etwas näher an einen Vulkan, sodass wir Temuco umfahren können. Doch dieser Plan scheitert schon nach wenigen Metern, was wir aber erst viel später bemerken, denn wir sind falsch abgebogen und wollen nicht zurückfahren. So lassen wir uns dennoch Richtung Temuco wehen, fahren auf der Routa 5, der Panamericana, Richtung Norden und dann wieder Richtung Osten. Nach 130 km Fahrt ersuchen wir Bewohner um einen Zeltplatz in ihrem eigenen Garten und werden glücklicherweise beim 3. Nachfragen fündig. Die letzte Etappe zur Suizandina unterteilen wir und erholen unsere 'geschundenen' Körper in den heissen Wassern der Terme von Manzanar.

Nun sind wir bereits eine Woche in der Suizandina, Zelten in wunderbarer Umgebung, schätzen das gute Restaurant und den freundlichen Service. Langsam wird es hier auf fast 1000 Meter über Meer etwas kühler und herbstlich. Wir verkriechen uns dann abendlich tief in unsere Schlafsäcke und erwachen morgens in gefrorenem Zelt. Wir schlafen wunderbar, hier in dieser ruhigen Umgebung unter meistens schönstem sternenklarem Nachthimmel. Ein wunderbarer Ort um seinen Geburtstag zu feiern, mit Torte und feinstem Raclette.

Vor wenigen Tagen haben wir den Vulkan Lonquimay bestiegen. Eine tapfere schweizer Gruppe hat sich an den Aufstieg über lose Asche und rollige Steine zum Kraterrand auf fast 3000 Meter über Meer gewagt. Belohnt wurden wir mit einer grandiosen Aussicht auf die benachbarten, zum Teil rauchenden Vulkane und einem rasanten Abstieg, joggender weise, über die losen und guten Halt bietenden Steine.

8000 km gefahrene Kilometer

beide haben Hunger - Urs und das Pferd

Zeltplatz im Nirgendwo

Unterwegs zum Vulkan Lanin

einfacher Staenderersatz

Ausblick auf die Suizandina

... und ein Raclette. Was gibt es besseres?

noch etwas skeptisch... der modische Schnitt ist aber schon erkennbar.

Kalte Morgen und gefrorenes Zelt sind keine Seltenheit

Aufstieg zum Vulkan Lonquimay

Ausblick vom Vulkan Lonquimay

die tapfere Schweizertruppe auf dem Kraterrand

wie man sich bettet, so schlaeft man,
auch wenn es draussen kalt ist

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