Dienstag, 5. Februar 2013

El Chalten und weiter nach El Calafate

El Chalten ist einzigartig in Argentinien, wenn nicht auf der ganzen Welt. Dieses kleine Dörfchen am Fusse des Fitz Roys zeichnet sich durch aussergewoehnlich viele und gute Restaurants aus. Diese Restaurants sind wirklich winzig, dafür ist das Essen umso besser. So konnten wir endlich unsere angeschlagene Verdauung  auskurieren. In El Chalten tragen die Menschen ausschliesslich farbige Goretex Kleidung, Wanderschuhen und Rucksäcken; unkompliziert und gemütlich. Hier konnten wir uns auch wieder einmal mit anderen Touristen und Fahrradfahrern austauschen. Wir haben Sandra & Ruedi auf dem Camping angetroffen, die für ein Jahr Zentral- und Südamerika, sowie Australien und Asien bereisen möchten. Etwa rund ein Duzend Fahrradfahrer sind in El Chalten abgestiegen, die den anstrengenden Weg von Chile hinter sich haben.
Wir haben uns an 2 Tagen beim Wandern der vielen guten Wanderwege versucht und gestaunt über die steilen und schneebedeckten Berggipfel (als kleiner Ersatz für die fehlenden Skiferien mit s'Lueschers).
Zudem konnten wir uns hier auf die nächste Etappe (vor allem mental) vorbereiten, die nach El Calafate führen sollte.

Wir haben uns schon lange ausgemalt, wie wir mit Rueckenwind aus El Chalten schiessen und die 90 Kilometer bis zur Route 40 in wenigen Stunden hinter uns bringen würden. Und so war es dann auch; es dauerte 3.5 h für die ersten 90 Kilometer. Der Wind war an diesem Tag auf unserer Seite und so schafften wir 137 km in rund 6 Stunden.

Nach einer erholsamen Nacht im Windschatten einer Böschung in der patagonischen Wildins sind wir dann zur 2. Etappe aufgebrochen. Noch mit freundlichem Rueckenwind am Morgen konnten wir einige Kilometer hinter uns bringen. Doch plötzlich überraschte uns der patagonische Wind wieder einmal mehr. Der Seitenwind wurde plötzlich extrem stark, sodass Fahrradfahren nicht mehr möglich wurde. Selbst das Schieben unserer Fahrräder war kaum noch möglich. Ich musste mich noch nie in meinem Leben so gegen den Wind stemmen um vorwärts zu kommen. Yolanda musste entsprechend härter gegen den Wind ankämpfen. Er zwang sie sogar dazu, ihr Fahrrad auf den Boden zu legen. So kämpften wir uns noch 5 Kilometer weiter, bis zur Strassenkreuzung nach El Calafate. Der Weg nach El Calafate führte jedoch direkt gegen den Wind (unmöglich mit dem Fahrrad), sodass wir uns zusammen mit einem Japaner entschieden, am Strassenrand auf Hilfe zu warten.

Die Hilfe kam schon bald. Eine Ambulanz stoppte neben uns und der freundliche Fahrer forderte uns auf, alle 3 Fahrräder und unser Gepäck hinten zu verstauen. Yolanda und ich setzten uns neben den Fahrer (der Japaner fand Hinten noch Platz zwischen Fahrräder und Gepäck) und konnten schon bald die zügige Fahrt gegen den Wind mit offeriertem Mate bis nach El Calafte geniessen.

Auch an diesem Tag zeigte sich wieder einmal - Fahrradfahren in Patagonien ist nicht berechenbar.

Zeltplatz in El Chalten

7250 km 

Yolanda präsentiert Fitz Roy und Torre de Cerro

Imposant

das ist auch imposant

Windiges Warten auf Hilfe

1 Kommentar:

  1. Küsu, kuhls Filmli!
    Bald chasch em Schwanesee metmache :P

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