Heute ist es endlich soweit. Es ist Zeit aufzubrechen und los zu fahren.
In den letzten beiden Wochen haben wir hunderte von Dinge erledigt, organisiert und abgeklärt. Wir haben Versicherungen abgeschlossen, Versicherungen aufgelöst, Autos verkauft, Bankkonten aufgelöst, Steuererklärungen ausgefüllt, eingepackt und ausgepackt, Einreisebestimmungen studiert, in der Schweiz abgemeldet, von unserer Familie und den Freunden verabschiedet, Fahrräder überprüft, eingekauft, Mails geschrieben, Briefe verfasst, die letzten Dinge in Schachteln verpackt, das Zimmer geleert, die Fahrräder bepackt, Interviews gegeben, wichtige Dokumente kopiert, wichtige Infos weitergegeben, letzte SMS verschickt und dabei schon fast vergessen, weswegen.
Niemand hat uns auf die immense Flut von Entscheidungen vorbereitet, welche vor einer grossen Reise zu treffen sind. Nicht dass ich mich jetzt beklagen möchte, aber in all den gelesenen Reiseberichten wird die Vorbereitung kaum erwähnt. So hat uns die Arbeit unerwartet heftig von hinten überrollt. Und wäre der Grund der Vorbereitungen nicht eine Reise mit viel Zeit und Raum, würden wir vielleicht in Versuchung geraten, das Ganze hinzuschmeissen.
Und gerade diese Reise mit viel Zeit und Raum, diese Ungewissheit bzw. Ungenauigkeit die wir bewusst zulassen möchten, stösst bei vielen unserer Mitmenschen an Unverständnis - aber manchmal auch an Zustimmung.
Wieso verlässt ihr uns? Weshalb dreht ihr uns den Rücken zu? Weshalb gebt ihr eure Jobs auf? Wieso kündigt ihr eure Versicherungen? Weshalb gerade jetzt? Wann kommt ihr wieder zurück?
Es sind Fragen, die ich nicht ohne weiteres beantworten kann. Aber die Antworten haben nichts mit euch zu tun, nichts mit der Familie und nichts mit dem Umfeld.
Wollen wir reisen und dabei Zeit haben, müssen wir uns loslösen, auch wenn es schmerzt.
Auch wenn ich zurzeit noch nicht sonderlich gelöst bin, wird die Ruhe und Gelassenheit in den nächsten Tagen einkehren und uns begleiten, auf unserer Reise.
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