Die Wochen seit meinem letzten Blogeintrag, waren nicht immer sehr einfache oder geniesserische. Zu viele Widrigkeiten haben sich uns gleichzeitig oder abwechslungsweise in den Weg gelegt. Das Wetter spielte nur teilweise mit oder bzw. verrückt. Kurz vor Rochester sanken die Temperaturen um mehr als 15 C in einer Nacht auf unter 10 C, es Nieselte (mein Lieblingsregen) am Morgen bei der Abfahrt sodass wir bereits mit Regenmontur und fröstelnd losfuhren - warm wurde es den ganzen Tag nicht. Doch die Temperaturen erholten sich in den nächsten Tagen wieder und stiegen langsam an. Doch sobald die Temperaturen wieder angenehm hoch waren, kündigten sich am Abend Gewitter an. Was bedeutete, dass wir manchmal klitschnass bei einem Campingplatz ankamen, ab und zu unser Abendessen im Zelt zubereiten mussten, die Nacht nur maessig gut schlafen konnten und am Morgen abwarten wollten, bis der Regen aufhört. Und der Wind weht uns tatsächlich aus Westen entgegen. Was in so manchen Reiseführern steht ist nun seit gut 3 Wochen Realität. Wir strampeln wieder einmal gegen den unterschiedlich Starken Wind an. Das Wetter diktiert uns ein wenig den Rhythmus unserer Reise.
Bei Yolandas Ständer brach vor einer Woche eine Schraube und steckte noch teilweise im Gewinde fest. Ich ersetzte die Schraube, die ich sich noch rausdrehen lies, mit einer durchgehenden Schraube und sicherte diese mit einer Mutter. Ach ja, und bei mir ist nachdem ich einen platten Reifen ersetzen musste einen halben Tag später die erste Speiche am Hinterrad gebrochen. Ja die erste, denn einen Tag nachdem ich diese ersetzen lies, ist mir die gleiche wieder gebrochen. Und nachdem wir dann nach einigen gefahrenen Kilometern den ersten Mechaniker ansteuerten, musste dieser mir ein ganz neues Hinterrad verkaufen, denn die Felge am diesem alten war stark gerissen. Nicht nur das Hinterrad wollte er mir erneuern, sondern auch noch gleich meine und Yolandas Kette und die hinteren Kränze. Gesagt, getan... Nach 2.5 Stunden Arbeit waren unsere Fahrräder wieder einsatzbereit und wir um stattliche $400 ärmer. Am folgenden Morgen jedoch kam die Ernüchterung. Yolandas Schaltung war nicht richtig eingestellt, sodass die Kette auf den Kränzen einfach nicht ruhig lief. Auch bei mir hüpft die neue Kette auf dem fordern mittleren alten Kranz (denn neue Kette und alter Kranz passen nicht mehr zusammen), sodass ich diesen zur Zeit nicht gebrauche kann. Plötzlich in einer Steigung im nirgendwo Sprang Yolandas Kette böse auf und es schepperte traurig in ihren Gängen. Sie stieg von ihrem Fahrrad ab und verkündete, dass es weder vorwärts noch rueckwaerts ginge. Kein Wunder, denn der hintere Umwerfer steckt gebrochen in den Speichen ihres Hinterrades fest. Ein Kettenglied hatte sich gelöst und im Umwerfer verfangen und diesen in die Speichen gerissen. Fernab der Zivilisation lies ich meiner Unzufriedenheit Raum und verfluchte jeden noch so guten und auch preiswerten Fahrradmechaniker lautstark. Nur, eine halbe Stunde später sassen Yolanda und ich bei eben einem ganz netten Mechaniker der sich unserer Misere an nahm (so gut er eben konnte, er war dafür ehrlich mit uns - und nicht aufs Geld aus). Wir sind nun etwas schmalbruestig unterwegs, Yolanda kann die kleinsten Gänge nicht gebrauchen und ich den fordern Mittleren Kranz, aber wir kommen voran. Aber nicht nur unsere Fahrräder lösen sich irgendwie langsam auf; auch meine Fahrradhandschuhe haben so grosse Löcher, dass man die Handschuhe schon fast nicht mehr erkennt, meine Liegematte hat sich eines Abends am Kopfende dick aufgebläht, dafür lag mein Hintern auf dem harten Untergrund und aus unserem Kocher stieg zwischenzeitlich nur noch dicker Rauch auf.
Dabei hat unsere Reise auch immer noch sehr schöne Seiten. Wir bestaunten die Niagarafälle, die Groesse des Lake Erie, beantworten auch immer wieder gerne die gleichen Fragen interessierter Passanten und haben unseren 10’000. Kilometer gefahren. Mit Nicolas trafen wir einen Fernradler von Montreal auf dem Weg an die Westkueste und genossen ein gemeinsames Abendessen (Spargeln und Kartoffeln) und Jim lud uns zu sich nach Hause ein, zu einem feinen und grosszuegigen Abendessen. Er beschenkte uns zudem mit T-Shirts, Porrige und Fertiggerichten.
Heute haben wir frei und geniessen die Sonne in Sombra, kurz vor der Amerikanischen Grenze. Unsere erste Woche Kanada, keine einfache Woche, nimmt hier morgen ihr Ende.
Jo das esch aber grad echli decki Post!! Versuecht doch emol Velo ztuusche :) :) :)
AntwortenLöschenI hoffe, dass es di strübsti Ziit gsi esch onds ez nomeno "berguuf" got, also i meine förd Yolanda gradus ;)
Hebet dore und gäll, es chonnt jo bekanntli guet :)